Schalkes Jugendtrainer Norbert Elgert hätte Mesut Özil fast übersehen: Ein Talent, das beinahe unentdeckt blieb
In Gelsenkirchen verdankt der FC Schalke 04 Norbert Elgert, seinem legendären Jugendtrainer, eine ganze Menge. Seit fast drei Jahrzehnten spielt Elgert eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Top-Spielern für die Königsblauen. Unter den herausragenden Talenten, die er gefördert hat, befindet sich Mesut Özil, der später unter Jogi Löw zum Spielmacher der deutschen Nationalmannschaft und zu einer Schlüsselfigur des Weltmeister-Teams von 2014 wurde. Doch Özils Weg zu Schalke war alles andere als einfach.
Trotz seiner Heimatstadt Gelsenkirchen spielte Özil zunächst für Rot-Weiß Essen, einen Rivalen. Elgert fiel er das erste Mal während einer Schultrainingseinheit auf, die Teil der Kooperation zwischen Schalke und der Gesamtschule Berger Feld war. „Ich sah ihn bei einem Training, das ich leitete, und schon damals stach sein Talent enorm heraus“, verriet Elgert in einem Interview mit dem YouTube-Kanal Absolut Fußball. Zu dieser Zeit war Özil erst 15 oder 16 Jahre alt, doch Elgert erkannte sofort sein Potenzial und war fest entschlossen, ihn in Schalkes Jugendteam zu integrieren.
Doch das war nicht einfach. Özil war zuvor bei einem Probetraining von Schalke abgelehnt worden, was seine Familie, insbesondere seinen Vater, misstrauisch gegenüber dem Verein gemacht hatte. „Es war sehr herausfordernd, sowohl Mesut als auch seinen Vater zu überzeugen“, gab Elgert zu. Trotz dieser Hindernisse zahlte sich Elgerts Beharrlichkeit aus, und Özil schloss sich schließlich Schalke an.
Was folgte, war eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte. Özil und Elgert arbeiteten gemeinsam an großen Erfolgen, darunter der Gewinn der deutschen A-Jugend-Meisterschaft 2006, bei der Schalke im Finale den FC Bayern München besiegte. Von dort aus startete Özils Karriere durch, die ihn in Schalkes Profimannschaft und schließlich zu einer Weltkarriere mit Stationen bei Werder Bremen, Real Madrid und Arsenal führte.
Doch Özils Zeit bei Schalke war kurz. Nach nur 39 Einsätzen führten Meinungsverschiedenheiten zwischen Özils Vater, der als sein Berater agierte, und der Vereinsführung zu seinem Wechsel zu Werder Bremen im Januar 2008 für 5 Millionen Euro. Dieser Transfer markierte den Beginn von Özils globaler Karriere, die 2010 mit einem Wechsel zu Real Madrid für 18 Millionen Euro ihren Höhepunkt erreichte.
Rückblickend auf Özils Reise ist Elgert stolz auf die Errungenschaften des Spielers und die Rolle, die er bei der Förderung seines Talents spielte. Obwohl Schalkes ursprüngliche Ablehnung von Özil ein Fehler war, sorgte Elgerts Fähigkeit, dessen Potenzial zu erkennen und zu fördern, dafür, dass Özils Brillanz nicht verloren ging.