June 6, 2025
Ende einer Ära: RB-Leipzig-Torwart Péter Gulácsi gibt offiziell seinen Rücktritt bekannt – das Alter fordert seinen Tribut

Ende einer Ära: RB-Leipzig-Torwart Péter Gulácsi gibt offiziell seinen Rücktritt bekannt – das Alter fordert seinen Tribut

Leipzig, Deutschland – 2. Juni 2025

RB-Leipzig-Torhüter und Vereinslegende Péter Gulácsi hat offiziell seinen Rücktritt vom Profifußball verkündet und damit das Ende einer bemerkenswerten Ära für den Klub und den ungarischen Fußball eingeläutet. Mit 35 Jahren traf Gulácsi die emotionale Entscheidung, die Handschuhe an den Nagel zu hängen – nach einer Karriere, die sich über fast zwei Jahrzehnte erstreckte und maßgeblich zum Aufstieg von RB Leipzig zu einem Bundesliga-Spitzenteam beitrug.

Ein Fels in der Brandung

Gulácsi kam 2015 von Red Bull Salzburg zu RB Leipzig und etablierte sich schnell als unumstrittene Nummer eins. In der folgenden Dekade wurde er zum Sinnbild für Beständigkeit, Führungsstärke und Professionalität – und begleitete Leipzig auf dem Weg vom Bundesliga-Neuling zum Champions-League-Teilnehmer.

Insgesamt absolvierte Gulácsi über 300 Einsätze für den Klub, führte die Mannschaft in zahlreichen Spielen als Kapitän aufs Feld und war entscheidend an vielen der größten Momente in der Vereinsgeschichte beteiligt – darunter das Erreichen des Champions-League-Halbfinales 2020 sowie der Gewinn des DFB-Pokals 2022 und 2023.

„Es war die Ehre meines Lebens, das Trikot von RB Leipzig zu tragen“, sagte Gulácsi auf einer Pressekonferenz in der Red Bull Arena. „Dieser Klub hat mir so viel gegeben – auf und neben dem Platz. Ich habe bei jedem Einsatz alles gegeben. Jetzt ist es Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.“

Der Körper bestimmt das Ende

Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, so Gulácsi. Doch anhaltende Verletzungen und die körperliche Belastung des Spitzenfußballs hätten schließlich den Ausschlag gegeben.

„Mein Körper fing an, mir das zu sagen, was mein Kopf nicht hören wollte“, erklärte er. „Nach meinem Kreuzbandriss 2022 wurde jede Rückkehr schwieriger, jede Parade anstrengender. Ich liebe das Spiel immer noch, aber ich weiß, dass ich nicht mehr das Leistungsniveau bringen kann, das ich von mir selbst erwarte.“

Trotz seines erfolgreichen Comebacks und der Rückeroberung des Stammplatzes im Jahr 2024 begann Gulácsi, über seine Zukunft und die des Vereins nachzudenken. Mit jungen Torhütern wie Janis Blaswich und möglichen Neuzugängen erschien der Zeitpunkt für den Abschied richtig gewählt.

Ein bleibendes Vermächtnis

Gulácsi hinterlässt ein bleibendes Erbe – nicht nur in Leipzig, sondern auch in Ungarn, wo er über 50 Länderspiele absolvierte und sein Land als Kapitän durch wichtige Qualifikationsphasen führte. Für ungarische Fußballfans bleibt er einer der größten Torhüter der modernen Ära – ein würdiger Vertreter einer stolzen Torwarttradition.

RB-Leipzig-Geschäftsführer Max Eberl würdigte Gulácsis Verdienste:

„Péter ist mehr als nur ein Torwart – er ist ein Anführer, ein Mentor und ein Symbol für unseren Weg. Von unserer ersten Bundesliga-Saison bis zu den Champions-League-Nächten – er war immer da. Seine Professionalität und Loyalität werden nur schwer zu ersetzen sein.“

Wie geht es weiter?

Auch wenn er sich vom aktiven Fußball zurückzieht, will Gulácsi dem Sport erhalten bleiben. RB Leipzig hat ihm eine Rolle im Klub angeboten – möglicherweise im Bereich Torwartentwicklung oder als Klubbotschafter. Die Gespräche laufen.

„Der Fußball hat mir alles gegeben“, sagte er. „Jetzt möchte ich etwas zurückgeben – ob als Mentor für junge Spieler oder als Unterstützung für die nächste Generation von Torhütern.“

Während Fans in Deutschland und Ungarn seinem Rücktritt Respekt zollen, steht eines fest: Péter Gulácsis Karriereende bedeutet das Ende einer Ära – aber sein Einfluss auf das Spiel und auf RB Leipzig wird noch lange spürbar bleiben.

Von Lukas Schneider, Bundesliga-Korrespondent

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