
Tränen und Triumph – Jeremie Frimpong verabschiedet sich von Leverkusen nach emotionalem Unentschieden gegen Mainz
Von [Joseph]
Leverkusen, Deutschland – Mai 2025
Die BayArena lag unter einem sanften Nieselregen, der graue Himmel spiegelte die zugleich traurige und festliche Stimmung der Fans wider. An einem Abend, an dem Bayer Leverkusen als klarer Favorit galt, mussten sie sich mit einem dramatischen und unerwarteten 2:2 gegen Mainz zufriedengeben. Doch das Ergebnis geriet fast zur Nebensache – überschattet vom Abschied eines Spielers, der zum Sinnbild für Herz und Seele des Vereins geworden war: Jeremie Frimpong.
Frimpong, der fliegende Niederländer mit unerschöpflicher Energie, elektrisierender Schnelligkeit und einem Lächeln, das ein Stadion entfachen konnte, betrat den Rasen zum letzten Mal im ikonischen Rot-Schwarz. Die Luft war schwer, die Jubelrufe vermischten sich mit erstickten Schluchzern und heiseren Stimmen, die versuchten, einen Moment festzuhalten, der schon im Begriff war, zu vergehen.
„Dieser Verein hat mein Leben verändert“
Nach dem Schlusspfiff stand Jeremie vor der Südtribüne, die Hände in die Hüften gestemmt, die Augen voller Tränen. Die Fans skandierten seinen Namen im Chor – „Frimpong, Frimpong, unser Herz schlägt für dich!“ – als könnten sie ihn allein durch ihre Stimmen zum Bleiben bewegen.
In einem ergreifenden Interview nach dem Spiel rang Frimpong um Worte. „Dieser Verein… diese Stadt… sie haben mein Leben verändert“, sagte er mit brüchiger Stimme. „Leverkusen hat an mich geglaubt, als viele es nicht getan haben. Ich bin hier aufgewachsen – nicht nur als Spieler, sondern als Mensch. Diese Fans, sie haben mir alles gegeben. Wie soll man sich davon verabschieden?“
Wie nur?
Vom Talent zur Vereinslegende
Frimpong kam 2021 nach Leverkusen – ein vielversprechender junger Außenverteidiger mit rohem Talent. Im Laufe der Jahre entwickelte er sich zu einem der besten Wing-Backs Europas – gleichermaßen Verteidiger und Spielgestalter, mit einem Spielwitz, der Gegner zur Verzweiflung brachte und Mitspieler zum Träumen.
Er spielte mit Leidenschaft. Jubelte, als wäre jedes Tor sein erstes. Verteidigte, als hinge die Saison von jedem Zweikampf ab. Und er lachte – oh, wie er lachte – mit einer kindlichen Freude, die daran erinnerte, worum es im Fußball wirklich geht.
Über 150 Einsätze. Zahlreiche Assists. Entscheidende Tore. Und Momente – glorreiche, kämpferische, unvergessliche Momente –, die Spielzeiten prägten.
Frimpong war nicht nur ein Spieler. Er war der Rhythmus im Herzschlag von Leverkusen.
Ein bittersüßer Abschied
Das Unentschieden gegen Mainz – so überraschend es war – wirkte fast poetisch. Unvorhersehbar, wie Frimpongs Läufe die rechte Außenbahn entlang. Und voller jener Dramatik, die nur der Fußball schreiben kann. In der 87. Minute wurde Frimpong zum letzten Mal im Leverkusen-Trikot ausgewechselt. Er blieb an der Seitenlinie stehen, drehte sich zu den Fans und klatschte langsam über seinem Kopf. Das ganze Stadion erhob sich. Kein Pfeifen. Keine Frustration. Nur Liebe.
Er schickte einen Kuss in die Menge, und als er vom Platz ging, umarmten ihn seine Mitspieler. Manche flüsterten Worte, die nur er hören wird. Andere hielten seine Hand einen Moment zu lange. Selbst die Gegner applaudierten. Für einen Augenblick stand die Fußballwelt still.
Der Weg nach vorn
Gerüchte über einen millionenschweren Wechsel nach England oder Spanien machen die Runde. Wo auch immer sein Weg ihn hinführt – Jeremie Frimpong wird Leverkusen mitnehmen. Im Herzen. Auf dem Trikotärmel. In seinem Spiel.
„Das ist kein Abschied“, sagte er und ließ seinen Blick ein letztes Mal durch das Stadion schweifen. „Es ist ein Auf Wiedersehen.“
Aber für die Fans, die ihn vom Talent zur Legende haben heranwachsen sehen, war es ein Abschied. Und er tat weh.
Danke, Frimpong
Danke für jeden Sprint. Jeden Zweikampf. Jedes Lächeln. Jeden Moment, in dem du uns glauben ließest.
Du hast nicht nur für das Wappen gespielt – du wurdest ein Teil davon.
Und als sich die Lichter über der BayArena langsam senkten, war eines klar: Jeremie Frimpongs Geschichte in Leverkusen mag enden, aber sein Vermächtnis wird in diesen Rängen noch lange nachhallen.
Einmal Werkself, immer Werkself.